Gutachtenerstellung für das Familiengericht

Erstel­lung von ent­schei­dungs- und ent­wick­lungs­ori­en­tier­ten Gut­ach­ten und Dia­gnos­tik für das Familiengericht

1.

Berei­che – Auswahl

  • Fra­ge­stel­lun­gen zur elter­li­chen Sor­ge bei Tren­nung und Scheidung
  • Rege­lung des Umgangs des Kin­des mit den Eltern
  • Rege­lung des Umgangs des Kin­des mit ande­ren Bezugspersonen
  • Fra­gen zu Kindeswohlgefährdung
  • Fra­ge­stel­lun­gen bei Aus­fall der Eltern oder eines Elternteils
  • Psy­cho­lo­gi­sche Fra­gen zur Ein­schät­zung der Aus­wir­kung von Risi­ko und Schutz­be­din­gun­gen des Kindes

2.

Ansatz der Gutachtenerstellung

Ansatz:

Unser dia­gnos­ti­sches Han­deln ist ent­schei­dungs­ori­en­tiert und entwicklungsorientiert.

Wir rich­ten uns beim Dia­gnos­ti­zie­ren an der Fra­ge­stel­lung des Auf­trag­ge­bers aus um eine Ent­schei­dung vor­zu­be­rei­ten und zu unter­stüt­zen. Wir sehen aber auch die Chan­cen einer lösungs­ori­en­tier­ten (unab­hän­gig von einer expli­zi­ten Beauf­tra­gung gemäß § 163 Abs 2 FamFG) und ent­wick­lungs­ori­en­tier­ten (inter­ven­ti­ons­ori­en­tier­ten Dia­gnos­tik) Sach­ver­stän­di­gen­tä­tig­keit, um die Eltern zur Mit­ar­beit und zum Ein­las­sen auf einen Ver­än­de­rungs­pro­zess zu moti­vie­ren, indem die Situa­ti­on und die Bedürf­nis­se des betrof­fe­nen Kin­des den Eltern nahe­ge­bracht wer­den (Eini­gungs­ge­bot – § 156 Abs 1 FamFG).

Dabei ist auch bei der lösungs­ori­en­tier­ten Vor­ge­hens­wei­se in jedem Fall das Beschleu­ni­gungs­ge­bot des § 155 FamFG ein­zu­hal­ten um Recht­schutz zu schaf­fen, dem kind­li­chen Zeit­emp­fin­den gerecht zu wer­den und kei­ne irrever­si­blen Fak­ten zu schaf­fen. Des­halb erstel­len wir Gut­ach­ten in einem Zeit­raum von drei Mona­ten nach Beauf­tra­gung durch ein Gericht.

3.

Inhal­te der Gutachtenerstellung

Abbil­dung 1 zeigt das Modell der recht­li­chen Ent­schei­dungs­fin­dungs­fin­dung im Sor­ge- und Umgangsrecht.

Abbil­dung 1: Modell der recht­li­chen Ent­schei­dungs­fin­dungs­fin­dung im Sor­ge- und Umgangsrecht

Auf die­ser Grund­la­ge unter­su­chen wir als Ele­men­te und Prüf­schrit­te der human­wis­sen­schaft­li­chen Kin­des­wohl­prü­fung die recht­li­chen Kin­des­wohl­kri­te­ri­en die die Eltern betref­fen, die recht­li­chen Kin­des­wohl­kri­te­ri­en die die Kin­der betref­fen, Grund­be­dürf­nis­se des Kin­des und Risi­ko- und Schutz­fak­to­ren des Kin­des, der Eltern und der Umwelt. Abbil­dung 2 zeigt die Ele­men­te unse­rer human­wis­sen­schaft­li­chen Kindeswohlprüfung.

Abbil­dung 2: Ele­men­te der human­wis­sen­schaft­li­chen Kindeswohlprüfung

Die Abbil­dung 3 ent­hält eine Über­sicht über die The­men­be­rei­che, die in den genann­ten Prüf­schrit­ten eva­lu­iert wer­den sollten.

Abbil­dung 3: Über­sicht The­men­be­rei­che der human­wis­sen­schaft­li­chen Kindeswohlprüfung

Zu jedem The­men­be­reich kön­nen aus den kon­sens­fä­hi­gen Ergeb­nis­sen der Human­wis­sen­schaf­ten Fra­ge­stel­lun­gen abge­lei­tet wer­den, anhand derer ein Ein­zel­fall ana­ly­siert und eva­lu­iert wer­den kann.

4.

Glie­de­rung der Gutachtenerstellung

Glie­de­rung:

Titel­sei­te

Inhalts­ver­zeich­nis

Anga­ben zu den betei­lig­ten Personen

  1. Fragestellung(en) des Auftraggebers
  2. Akten­ana­ly­se unter psy­cho­lo­gi­schen Gesichtspunkten
  3. Psy­cho­lo­gi­sche Fra­gen (Hypo­the­sen)
  4. Unter­su­chungs­me­tho­den: Beschrei­bung der Ver­fah­ren und Begrün­dung für ihre Anwen­dung im vor­lie­gen­den Einzelfall
  5. Ergeb­nis­se
  6. Psy­cho­lo­gi­scher Befund: Kom­bi­na­ti­on und Gewich­tung der Ein­zel­er­geb­nis­se. Beant­wor­tung der psy­cho­lo­gi­schen Fra­gen und damit der Fra­ge­stel­lung des Auf­trag­ge­bers (Dia­gnos­ti­sche Urteilsbildung) 
  7. Wenn gefor­dert: Pro­blem­lö­sungs­vor­schlä­ge bzw. Emp­feh­lun­gen für das wei­te­re Vor­ge­hen; evtl. Ergeb­nis­se von (ansatz­wei­sen) Ver­su­chen der Pro­blem­lö­sung (Inter­ven­ti­on)
  8. Datum, Unterschrift(en)
  9. Anhang: Lite­ra­tur­ver­zeich­nis, evtl.: Tabel­len mit zusam­men­ge­fass­ten Test­ergeb­nis­sen, evtl.: Zusatz­gut­ach­ten, evtl.: ande­re Dokumente

5.

Teil­stan­dar­di­sier­te Verfahren

Die meis­ten Fra­gen kön­nen nicht von stan­dar­di­sier­ten psy­cho­lo­gi­schen Ver­fah­ren beant­wor­tet wer­den, son­dern von den teil­stan­dar­di­sier­ten Ver­fah­ren, vor allem den dia­gnos­ti­schen Gesprä­chen und der Verhaltensbeobachtung.

Dia­gnos­ti­sche ent­schei­dungs­ori­en­tier­te Gespräche:

Wir ver­fol­gen den Ansatz der ent­schei­dungs­ori­en­tier­ten Gesprächs­füh­rung, bei dem die Bear­bei­tung einer dia­gnos­ti­schen Fra­ge­stel­lung nach den Kri­te­ri­en der psy­cho­lo­gi­schen Wis­sen­schaft geplant, durch­ge­führt und aus­ge­wer­tet wer­den. Ziel ent­schei­dungs­ori­en­tier­ter Gesprä­che ist es, mög­lichst voll­stän­dig und unver­zerrt die Infor­ma­tio­nen zu erhe­ben, die für zufrie­den­stel­len­de Ent­schei­dun­gen nütz­lich sind. Dies bedeu­tet, dass alle not­wen­di­gen Ein­zel­über­le­gun­gen in einem aus­führ­li­chen Leit­fa­den für das Gericht ein­mün­den. Die Leit­fä­den für ent­schei­dungs­ori­en­tier­te Gesprä­che sind an der Fra­ge­stel­lung und den davon abge­lei­te­ten psy­cho­lo­gi­schen Fra­gen aus­ge­rich­tet, auf gesi­cher­te Anfor­de­run­gen gegrün­det, am Ver­hält­nis von Kos­ten und Nut­zen aus­ge­rich­tet sowie prak­ti­ka­bel gestaltet.

Ver­hal­tens­be­ob­ach­tung:

Bei vie­len Fra­ge­stel­lun­gen ist es unbe­dingt erfor­der­lich, die Pro­ban­den in ihrer natür­li­chen Umge­bung zu beob­ach­ten. Auch Beob­ach­tun­gen in der natür­li­chen Umge­bung pla­nen wir soweit wie mög­lich nach den Kri­te­ri­en Wer? (Art des Beob­ach­ters), Was? ( Inhal­te der Beob­ach­tung), Wann? (Zeit­raum der Beob­ach­tung), Wie? (Art der Beob­ach­tung). In der Regel liegt der Schwer­punkt der Ver­hal­tens­be­ob­ach­tung auf der Inter­ak­ti­ons­be­ob­ach­tung der Fami­li­en­mit­glie­der untereinander.

6.

Stan­dar­di­sier­te dia­gnos­ti­sche Verfahren

Zu den stan­dar­di­sier­ten Ver­fah­ren wer­den, Tests, Fra­ge­bo­gen, stan­dar­di­sier­te Ver­hal­tens­be­ob­ach­tung gezählt.Testverfahren bil­den die Brü­cke, um ins Gespräch und an ent­schei­dungs­re­le­van­te Infor­ma­tio­nen zu kom­men. Im Rah­men der Metho­den­tri­an­gu­la­ti­on kön­nen die so gewon­nen Daten eine Unter­stüt­zung bei der Ein­ord­nung von Infor­ma­tio­nen geben, sie erset­zen jedoch nie­mals das Gespräch. Ihr Ein­satz fin­det mit größt­mög­li­cher Spar­sam­keit statt, ins­be­son­de­re wer­den sie nur ein­ge­setzt, wenn ande­re, inter­ak­ti­ons­ori­en­tier­te Ver­fah­ren nicht geeig­net sind, um die gewünsch­te Infor­ma­ti­on, die allein der zu beant­wor­ten­den psy­cho­lo­gi­schen Fra­gen die­nen darf, zu erhe­ben. Kom­men Test­ver­fah­ren zum Ein­satz, wird ihr Stel­len­wert für das Gut­ach­ten und die Art der erho­be­nen Infor­ma­tio­nen dem „Pro­ban­den“ zuvor erläu­tert, um die Akzep­tanz des gut­ach­ter­li­chen Vor­ge­hens zu gewährleisten.

7.

Richt­li­ni­en für die Erstel­lung psy­cho­lo­gi­scher Gutachten

Gut­ach­ten, die nach unse­ren Vor­schlä­gen erstellt sind, ent­spre­chen den „Richt­li­ni­en für die Erstel­lung psy­cho­lo­gi­scher Gut­ach­ten“ der Föde­ra­ti­on Deut­scher Psy­cho­lo­gen­ver­ei­ni­gun­gen (1994) sowie den „Gui­de­lines for the Assess­ment Pro­cess“ der Euro­pean Asso­cia­ti­on of Psy­cho­lo­gi­cal Assess­ment (EAPA), die in deut­scher Spra­che als „Richt­li­ni­en für den dia­gnos­ti­schen Pro­zess“ erschie­nen sind. Wir erar­bei­ten eige­ne Gut­ach­ten nach dem Ver­fah­ren von Univ.-Prof. Dr. Karl West­hoff und Univ.-Prof. Dr. Marie-Lui­se Kluck (West­hoff, K. & Kluck, M.-L., 2014, Psy­cho­lo­gi­sche Gut­ach­ten schrei­ben und beur­tei­len, 6. voll­stän­dig über­ar­bei­te­te und erwei­ter­te Auf­la­ge, Ber­lin: Springer).

8.

Lite­ra­tur

Schmidt, A. & West­hoff, K. (2020). Kin­des­wohl inter­dis­zi­pli­när: Empi­ri­sche Ergeb­nis­se für die juris­ti­sche Pra­xis bei Tren­nung der Eltern. Baden-Baden: Nomos.

West­hoff, K. & Kluck, M.-L. (2014). Psy­cho­lo­gi­sche Gut­ach­ten schrei­ben und beur­tei­len (6. voll­stän­dig über­ar­bei­te­te und erwei­ter­te Auf­la­ge). Ber­lin: Springer.

9.

Kon­takt

Univ.-Prof. Dr. Karl-Josef Kluge

(Uni­ver­si­tät zu Köln, Human­wis­sen­schaft­li­che Fakul­tät, Depart­ment für Heil­päd­ago­gik und Reha­bi­li­ta­ti­on, Fach­ge­biet: Erzie­hungs­hil­fe und sozi­al-emo­tio­na­le Förderung)

Tele­fon:

02162 24606

E-Mail:

klugekajo@yahoo.de und kluge@euroges.de

Dr. Axel Schmidt

(Diplom Betriebs­wirt, Diplom Psychologe)

Tele­fon:

0171 307 39 48

E-Mail:

axel.schmidt@familiengutachten.eu

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